Gleich schon morgens früh treibt mich mein immerwährender Drang, die verfügbare Zeit mit Inspiration zu nutzen zum reflexartigen Einschalten des Radios, – ausser der Kopf brummt: Auch wenn die Lust gross ist, meinen Geist zu nähren, so rebelliert heute mein Körper: nur Ruhe, einfach Ruhe. Dieses immense Bedürfnis nach Stille gewinnt heute den Kampf gegen die Lust, mich dem neusten Podcast zu widmen.
So entsteht die Idee, den ganzen Tag nun ganz bedacht mit meinen Gedanken, meiner Achtsamkeit im Hier und Jetzt zu sein, beim Atem und beim aufmerksamen Hören der Geräusche, die ich verursache und die mich umgeben: das Plätschern des Duschwassers, der Löffel, der auf dem Boden der leeren Müslischüssel kratzt, meine Fussballen, die beim Auftreten auf der Stufe ein dumpferes Geräusch erzeugen, als die bestimmt klingendere Ferse. Ich bin fasziniert von der Vielfallt der Klänge, die uns tagtäglich umgeben und von der Kraft, und besonders dem Momentum der Ruhe, die mir diese Art durch den Tag zu gehen beschert.
Überall ist stets Musik
Mir wird bewusst, dass mit einer gewissen Offeneit überall und ständig Musik in irgendeiner Form zu hören ist. Das Klappern der Computertasten, welches auch in einem Stück einer zeitgenössischen Komposition einfliessen könnte, die Lüftung, die ganz leise und dezent im Hintergrund rauscht, die Stimmen der KollengInnen, das Zufallen der Türe, das leise Piepsen des Eintret-Codes, das Klappern des Bestecks im Restaurant, das Fiepen der Fahrradbremse….. Ich werde mir dieses Klangreichtums erst so richtig bewusst.
Der buddistische Mönch Thich Nhat Hanh beschreibt diese Art des erfüllten Lebens wunderbar in „Achtsam arbeiten, achtsam leben“ und schildert an Alltäglichkeiten, wie bereichernd und sinnfüllend es sein kann, Moment für Moment ganz achtsam zu behandeln. Das Leben in seiner ganzen Fülle wahrzunehmen, geniessen, in Einklang mit jeder kleinen Handlung, dem eigenen Atem sein. Stets mit grossem Bedacht im Hier und Jetzt: essen wenn Hunger da ist, bewusst erschmecken, mit Dankbarkeit für jeden Bissen.

Gedanken und Emotionen kommen zur Ruhe
Während die Klänge, Geräusche und Sounds um mich herum immer lauter werden, verschwindet das Tosen und Lodern der Gedanken und Gefühle. Die Zeit ist nicht da, um sich um beides zu kümmern, denn der Fokus liegt ganz auf der Achtsamkeit des Augenblicks, was sich ungemein kraftvoll und wohltuend anfühlt. Ich bin stets im Moment auch ganz in der Begegnung mit meinen Mitmenschen, höre aufmerksam zu, ohne immer schon weiter zu sein. Natürlich versuchen immer wieder einzelne Flämmchen aufzuzüngeln, mir irgendwelche Gedanken- und Emotionsflöhe in den Kopf zu sezten, die ich jedoch immer wieder überliste und zu meinem Experiment zurückkeher, das mir ein enormes Wohlbefinden bereitet.
Fazit:
- Dieser Tag der „Alltags-Meditation“ ist eine grosse Bereicherung und ungemein wohltuend. Ich war extrem gelassen und fühlte mich geerdet. Es kamen keine unangenhmen Gedanken, Gefühle auf, oder ich verstand sie durch die Achtsamkeit wieder ziehen zu lassen. Ich fühlte mich im Einklang mit mir und meinem Innersten und verspürte Freude bei kleinen Alltagsarbeiten, die ich sonst eher mit etwas Widerwillen erledige.
- Ganz klar, werde ich diese Art von Übung vermehrt in meinen Alltag einbauen, denn etwas so eigentlich Einfaches hat eine immense Wirkung auf Körper, Geist und Seele.
Ich kann es Dir sehr empfeheln, es auch mal auszuprobieren, Du wirst den Mehrwert ganz schnell merken!