Die kleine Ayurveda Kunde

„Ayur“ ~ Leben „Veda“ ~ Wissenschaft

Der Ayurveda ist eine über 5000 Jahre alte indische Wissenschaft des Lebens die Medizin, Ernährung, Gesundheit fördernde Massagen vereinbart, geprägt von den fünf Elementen Wasser, Äther (Raum), Luft, Feuer und Erde. Diese Bioenergien finden sich nicht nur in der Natur, den Jahres- und Tageszeiten wieder, sondern auch im menschlichen Organismus in Form der drei Doshas:

  • Vata
  • Pitta
  • Kapha

Vata

Das Vata Dosha ist geprägt von Luft (Wind), Raum (Äther) und herrscht im Jahreszyklus von Oktober bis Januar vor. Der Herbst mit seinen Stürmen und Winden hat die Qualitäten rauh, kalt, durchdringend, trocken, kühl. Ein Mensch mit einer ausgeprägte Vata-Konstitution, leidet unter trockener Haut, friert viel, hat Mühe sich zu konzentrieren, neigt zum Verzetteln, ist meist mit einer schönen Portion Kreativität beschenkt, ist voller Begeisterung und Flexibilität, hat einen luftigen Charakter, ist ängstlich, verliert sich im Gedankenkreisen und vergisst vor lauter Beschäftigung auch schon mal zu essen.

Tagesablauf: Das Vata Dosha bestimmt die Stunden 14-18h und 2-6h. Die Nachmittagsstunden eignen sich besonders für kreatives Arbeiten, leichten Sport und Spaziergänge an der frischen Luft. Die frühen Morgenstunden laden ein, früh vor 6h aufzustehen und mit der aktivierende Energie des Vata frisch in den Tag zu starten.

Pitta

Dem Pitta Dosha wird Feuer und wenig Wasser zugeschrieben. Seine Hauptzeit im Jahreskreis ist von Juni bis September. Hitze, und wenig Feuchtigkeit sind die Haupteigenschaften, im menschlichen Organismus äussern sich überschüssige Pitta-Anteile in Zorn, Wutanfällen, Ärger und auch Hautproblemen. Eine ausgeglichene Pitta-Konstitiution kommt ins Handeln, ist zielstrebig, geht für etwas los, und hat eine einnehmende Ausstrahlung.

Tagesablauf: Das Pitta Dosha bestimmt die Zeiten zwischen 10-14h und 22-2h. In den morgendlichen Pitta-Stunden empfiehlt es sich konkrete Handlungen, Verträgsabschlüsse, Telefonate zu tätigen, während in der nächtlichen Pitta Zeit idealerweise der Nachtruhe vorbehalten sind, in der die inneren Aktivitäten und verschiedene Stoffwechselprozesse von statten gehen.

Kapha

Das Kapha Dosha ist geprägt von Erde und Wasser und hat seine Stärken in der Struktur, und in der Erdenhaftigkeit. Seine Jahreszeiten sind von Februar bis Juni und bringt in der späten Winterzeit eine gewisse Schwere mit sich. Menschen mit einem hohen Kapha Anteil sind bondenständig, wohl strukturiert, zuverlässig und loyal. Gerät das Dosha aus der Balance zeigt sich dies bei Übergewicht, Trägheit, Schwermut, Antriebsschwäche und Wassereinlagerungen.

Im Tagesablauf herrscht es vor von 6-10h und von 18-22h. In den Kapha Morgenstunden lässt sich prima ganz konzentriert und strukturiert arbeiten, während die abendliche Zeit herrlich zum zur Ruhe kommen einlädt und mit dem Schlafengehen vor 22h einen erholsamen Schlaf unterstützt.

Gunas

Um ganzheitlich gesund zu leben, lenkt der Ayurveda den Fokus nicht nur auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf die geistige und die seelische. Er beschreibt die feinstofflichen Energien in Form der drei Gunas: Sattva, Rajas und Tamas:

Sattva:

bedeutet Reinheit und Ausgeglichenheit. Du erlangst es durch einen gesunden Lebenstil in Deiner Dosha-Balance mit frischen wohltuenden Speisen aber ebenso durch eine positive, erhellend geprägten Geist und genügend Schlaf.

Rajas

stellt die dynamsiche und kämpferische Natur dar. Ist sie im Übermass vorhanden, so sind wir zu ehrgeizig, draufgängerisch und streitsüchtig. Eine gute Portion hilft uns in Aktion zu kommen, für unsere Wünsche einzustehen.

Tamas

ist die Trägheit in uns, dass wir uns geistich nicht aufraffen können. In der Balance hingegen trägt es zu einem ruhigen Geist und zu einer friedvollen Haltung bei.

In die Balance kommen

Im Ayurveda gibt es keine Krankheitsdiagnose wie bei uns im Westen, sondern er spricht von einer Dysbalance. Lebt man in seiner Natur, seiner Balance, so ist nebst dem Faktor x über den man keinen Einfluss hat, ein gesundes Leben der Dank. So ist es wichtig, mit seinem ganz persönliches „Praktruti“ dem Grundzustand, im Einklang zu leben. Trägt man seinen ureigenen Bedürfnissen nicht Rechnung, so kommt man aus dem Lot und der Ist Zustand „Vikriti“ gerät aus der Balance, wodurch sich Krankheiten breitmachen können. Deswegen ist es so wichtig, immer auf seinen Körper zu hören und seiner Natur zu folgen. Um dies gut tun zu können, hilft uns der Ayurveda, in dem er uns mit der Natur, mit Körper, Geist und Seele im Einklang bringen möchte. Durch die drei Doshas, die wir alle in unserm ureigenen Verhältnis in uns tragen, die wieder auf die Natur bezogen sind, hilft uns der Ayurveda unsere Dysabalancen auszugleichen. Bin ich stark im Vata, so komme ich mit nährenden Speisen, mit Ruhe, Wärme und Erdung wieder in meine Mitte. Bin ich ein Pitta Typ, der überhitzig reagiert, so kühle ich meinen Geist unterstützend mit kühlender Ernährung, nicht kalt, sondern Speisen, die eine kühlende Wirkung auf mich haben, wie Gurke, Pfefferminze und bekomme auch sehr schöne Unterstützung vom Yoga. Oder herrscht das Kapha vor, so bringe ich mit Soffwechselanregenden Yogasequenzen meinen Kreislauf und die Verbrennung in Schwung.

Ein höchst spannende Lehre, aus der man so viel für sein eigenes Leben schöpfen kann.