Gute Entscheidungen zu treffen kann man lernen!

Ich gehöre nicht zu jenen Menschen, die sich leicht tun, Entscheidungen zu treffen. Gott sei Dank nicht immer aber immer mal wieder. Als Aszendent Waage, wäge ich die verschiedensten Möglichkeiten hin und her ab, um dann schlussendlich, gar nichts entschieden zu haben, oder sie bis ins Unendliche herauszuzögern.

Natürlich gibt es hunderte von verschiedenen Entscheidungen: In welches Restaurant gehen wir heute habend essen? Werde ich studieren oder doch lieber eine Lehre machen? Soll ich meinen Partner verlassen? Mag ich mir die Haar abschneiden, ziehe ich lieber Ferien am Meer oder in den Bergen vor?

Die zielführende Erleichterung der Entscheidungsfindung ist offensichtlich unterschiedlich, je nach Grösse und Ausmass der Beschlussfassung. Wichtig ist, sich im Klaren zu sein, welche Konsequenzen sie haben könnte. Ist der Entschluss einzigartig, das heisst, er bringt eine grosse Veränderung und Erneuerung mit sich, lohnt es sich mehr Zeit in die Wahl zu legen, als wenn fünf Minuten danach, es keine Rolle mehr spielt, wie Du Dich entschieden hast.

Soll ich auf die Intuition achten, oder doch lieber den Kopf einschalten, oder beides miteinander abwägen?

Worin liegt es denn überhaupt, dass die Entscheidungsfindung so schwer ist?

Meiner Meinung nach hat es auch ganz viel mit dem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu tun.

Habe ich vielleicht Angst, die Konsequenzen zu tragen? Ein plötzlich mulmiges Gefühl in der Magengegend, beim Gedanken, dass ich nun meine Entscheidung nach aussen zu tragen habe. Oder in einer anderen Situation möchte ich es allen recht machen und jede Entscheidung, die ich fällen sollte, würde die Teilnehmenden in irgend einer Weise benachteiligen?

Entscheiden ist einfach, wenn man weiss, wie es geht“

In seinem Buch „Entscheiden ist einfach, wenn man weiss, wie es geht“ gibt uns Philip Meissner, der den Lehrstuhl für Strategisches Management und Entscheidungsfindung an der Wirtschaftshochschule Berlin leitet, ein paar wunderbare Tipps mit an die Hand.

In seinen Reflexionen verrät er uns. ….der Geist ist träge so ist es nicht verwunderlich, dass wir uns grundsätzlich eher für das entscheiden, was wir kennen, als für das, was wir nicht kennen. Die Verlustangst, so Meissner, wird stets viel stärker wahrgenommen als die Chance, die sich uns möglicherweise bietet und die Vorfreude auf die mögliche Chance. Diese Verlustangst kann uns bei Entscheidungen unnötig bremsen.

  • Was ist meine Entscheidungsproblem?

Wichtig ist es, eine Strategie zu haben, die einem dabei hilft, die richtige Entscheidung zu treffen.

Setzte Dich nun 30 Minuten hin und schreibe alle Deine Zweifel und Wünsche auf. Dies hilft, Dir bewusst zu werden, in welche Richtung es gehen sollte.

  • Bei richtig grossen Entscheidungen, frage Menschen, die vor ähnlichen Situationen gestanden haben,denn sie werden dich ermutigen diesen Schritt zu gehen. Aber lausche auch einem Kritiker, bleibe seinen Anmerkungen gegenüber offen und zugewandt, um dir dann daraus ein ganzes Bild machen zu können.

Ist kein Kritiker zur Stelle, dann schreibe selbst in 5 Minuten alles auf, was schief gehen könnte, überlege dann, wie du diesen Fehler hättest verhindern können. Dadurch werden die schwierigen Punkte der Idee aufgedeckt und Du wirst zum guten, eigenen Kritiker.

  • Bauchentscheidungen sind vor allem gut, wenn Du Dein Umfeld und Dein Gebiet kennst, oder Du Dich mit Deiner Intuition verbinden möchtest und in einer Meditation in dich hineinhorchst, ansonsten solltest Du den Kopf mit dazunehmen.
  • Ein erholsamer Schlaf hilft Dir bei der Problemlösung. Sieht ein Entscheid am Abend noch aus wie ein zu erklimmender Mount Everest, kann es am nächsten Tag, nach einer geruhsamen Nacht nur noch ein Hügel sein. Der Schlafe erhöht Deine Problemlösungsfähigkeit.
  • Das ständige Multitasking von Whatsup, Mail, jegliche, ständige Ablenkung hat Auswirkungen auf unsere Entscheidungsfähigkeit. Also schaue, dass Du immer wieder Phasen der Entspannung und der völligen Hingabe einer Sache gegenüber in deinen Alltag integrierst.
  • Durch Achtsamkeitsübungen, dazu reichen täglich ein paar Minuten, kannst Du den präfrontalen Cortex trainieren, der sich im vorderen Teil des Gehirns befindet und für die Konzentration und überlegte Entscheidungen zuständig ist.
  • Durch Achtsamkeit förderst du deine Emotionssteurerung und reduzierst den Einfluss von Angst und Stress im Allgemeinen und in dieser spezifischen Sache trägst Du zu einer entspannteren Entscheidungsfindung bei.

Auch Suzy Welchs 10/10/10 Regel erleichtert die Entscheidungsfindung. „Wie würde sich deine Entscheidung in 10 Minuten, 10 Monaten oder 10 Jahren anfühlen? Vielleicht bedrückt dich die Konsequenz in den ersten zehn Minuten, in zehn Monaten jedoch denkst du kaum mehr darüber nach und geschweige denn in zehn Jahren. Oder die Entscheidung fühlt sich später wunderbar an!

  • Viele unsere Entscheidungen nehmen wir viel wichtiger als sie in Realität wirklich sind.
  • Hast du alle nötigen Informationen zusammen, dann zögere nicht lange, sondern setzte Dir eine Deadline, bis wann du dich entschieden haben möchtest.
  • Hast du die Entscheidung getroffen, solltest du nicht mehr daran zweifeln und abwägen, was hätte sein können, wenn du dich anders entschieden hättest. Denke immer dran, die allerbeste Entscheidung gibt es nie. Stehe nun voll und ganz zu Deiner Wahl, hinterfrage sie nicht mehr und komme in die Umsetzung.
  • Ganz bestimmt ist ein gewisser Pragmatismus auch sehr nützlich, um zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen …. und… einfach machen, eine Entscheidung aussprechen und sie voll und ganz vertreten, und anzuerkennen, dass du so in diesem Moment entschieden hast und sie für dich stimmig ist.

Philip Meissner “Entscheiden ist einfach, wenn man weiss, wie es geht“