Paris: Hier möchte ich unbedingt einmal leben!!!

Dies waren meine Gedanken, als ich an Pfingsten 2000 mit einem guten Freund die französische Metropole besuchte. Von dem Augenblick an, liess mich dieser Gedanke nicht mehr los. Ich überlegte gar nicht, ob etwas schief gehen könnte oder ich gar keine Stelle finden würde, ich musste einfach dorthin und dies war stärker als alles andere.
In dieser Zeit war ich öfters sehr melancholisch und unglücklich im eintönigen Alltag gefangen. Etwas in mir strebte nach Veränderung….. ich trennte mich von meinem damaligen Freund und erhoffte mir mit dem Projekt Paris einen Lichtblick zu schaffen.
Wie ging ich vor?
Die erste Frage, die ich mir stellte, wo könnte ich arbeiten?
Durch Paris kundige Freunde kam ich an ein Branchenverzeichnis. – Damals vor 20 Jahren, war das Internet um dergleichen zu finden noch nicht so etabliert.
Mit den Adressen und meinem Schulfränzösisch ausgestattet, das mich nicht von meinem Vorhaben abhielt, machte ich mich auf, um bei allen kleinen CD-Lädelchen anzuklopfen und mich für eine Stelle zu bewerben. Wie konnte es anders sein, wenn man sich etwas so fest wünscht: am ersten Ort suchten sie tatsächlich jemanden. Ich war Feuer und Flamme und ein unaufhaltbares Motörchen setzte sich in Bewegung und ich plante Schritt für Schritt meinen 1 1/2 -jährigen Aufenthalt.
Wie würde ich überhaupt dort arbeiten können, wie regelt sich alles mit der Aufenthaltsbewilligung? In der Zeit war es weil wir nicht in der EU sind als Schweizerin nicht so leicht im Ausland zu arbeiten, so brauchte ich spezielle Papiere.
Warten auf den Arbeitsvertrag
Es gingen Wochen ins Land und kein Arbeitsvertrag landetet in meinem Briefkasten.
In einer Handylosen Zeit rief ich während meiner Mittagspause jeden Samstag aus einer Telefonkabine an und erinnerte meinen zukünftigen Patron höflich daran, alles fristgerecht auszufüllen.
Nach gefühlten drei Monaten, war es endlich so weit, alles war stellen technisch in Butter, nun brauchte ich nur noch eine Wohnung.
Durch eine Annonce in der Uni kam ich zu einem Schweizer Vermieter, der mir im 9ten Arrondissement mitten im Rotlichtviertel eine 9m2 grosse Wohnung anbot, eine Dienstmächen Bleibe. Mir war es jedoch egal auch wenn sie nur mit kaltem Wasser ausgestattet gewesen wäre, mein Drang und Wunsch nach Paris zu ziehen, war so gross, dass ich diese kleine Unterkunft mit Handkuss nahm. Auch liess mich die Tatsache, dass der Mietzins die Hälfte meines „Stagiere Lohnes“ ausmachte nicht beeindrucken. Ebenso wenig die ängstlichen Blicke meiner Eltern und Bekannten, dass dies ein gefährliches Quartier sei.
Jetzt war alles bereit und ich nur noch damit beschäftigt, meinen Basler Haushalt unterzustellen. Bei Freunden und sogar bei einem Kunden unseres Geschäfts konnte ich meinen Hausrat zwischenlagern.
Ein Arbeitskollege fuhr mich mit dem Firmenwagen und meinem Hab und Gut zu meiner möblierten Wohnung, worüber ich so dankbar war. Es gab grade zwischen Bett, Tisch Stühlen, Wandschrank und Kommode Platz für eine aufblasbare Matratze, von der während meiner Zeit in in der 11Millionen Stadt viele Freunde profitieren konnten.
Es sollte einfach so sein, denn ich zögerte keine Sekunde daran, dass es nicht klappen oder dass es mir nicht gefallen würde.
Wie der Aufenthalt war, was ich lernte, schätzte, vermisste und liebte, erzähle ich Dir in einem nächsten Bericht.
Was würdest Du so gerne umsetzten, traust Dich aber nicht oder denkst, das haben andere besser schon gemacht? Fange an Deine Leidenschaft zu leben, wenn Du es wirklich möchtest, wirst Du alles in Bewegung setzten, um es erreichen zu können!
Viel Glück und Freude dabei, ich glaube an Dich!