Wie Du Dir mit Kreativität das Lernen erleichtern kannst

Ich war eine Fleissschülerin, eine die viel, viel Zeit aufwenden musste, um Vokabeln, Theorien und Formeln zu lernen, im Gegesatz zu meinem Mann, der etwas durchliest und es dann für immer behalten kann.

Während der Schulzeit ist das Hirn mit komplexen Gedankengängen vertraut. Mit vortgeschrittenem Alter muss das Köpfchen erst wieder richtigt in Schwung kommen, um sich etwas memorisieren zu können.

Dies wurde mir sehr bewusst, als ich vor vielen Jahren während eines Englischkurses in Camebridge vor einer Übung sass. Noch bevor ich überhaupt die Aufgabe verstanden hatte, waren meine KurskollegInnen bereits fertig mit der Übung. Da wurde mir bewusst, dass diese Jugendlichen ja täglich die Schulbank drücken, während dessen meine Hirnzellen erst wieder aufgeweckt werden mussten.

Da ich eine neugierige Zeitgenossin bin, wollte ich auch danach immer wieder mal etwas lernen. Nach dem zu Gemüteführen des ganzen Stoffs in der Weiterbildung zur Kulturmanagerin sitze ich jetzt vor den Blättern für meine Ausbildung zur Ayurveda Life Coach.

Die Themen haben sich geändert, die Herausforderung sich viel Material einzuprägen ist geblieben.

Wie lerne ich am leichtesten?

Die Tatsache, dass ich mit so viel Aufwand etwas lerne, frustrierte mich gelegentlich, bis ich mir gut zuredete und mittlerweile auch dankbar bin für eine einzelne geschaffte Seite.

Nun habe ich in den vergangenen Lernmonaten eine für mich äusserst hilfreiche Einprägetechnik entwickelt:

Mit dem Malen der Objekte helfe ich meinem visuellen Gedächtnis. So erleichtere ich mir die Aufnahme und unterstütze mit rudimentären Zeichnungen meinen Lernprozess. Während ich hingebungsvoll mit Farbstiften koloriere, mich langsam im Stoff vorantaste, prägen sich die Details in mein Erinnerungsvermögen ein. Diese Art sich Dinge zu merken ist sehr abwechslungsreich und macht ungemein Spass. Ich komme vielleicht weniger schnell vom Fleck, gehe jedoch gründlicher vor und durch das längere Verweilen bei jedem Thema, gebe ich ihm die Gelegenheit, sich fester in mein Gedächtnis zu prägen.

Wenn ich dann mal eine Pause brauche und mein Hirn verschnaufen muss, erfrische ich mich mit dem wundervollen Yoga Nidra, einer Bewusstseins- und Tiefenentspannungstechnik, in der der Körper schwerelos scheint und sich innert 30 Minuten anfühlt wie nach einem 3-4 stündigen Schlaf.

Nun liegt das kreativ gestaltete Heft auf dem Sofa, oder dem Küchentisch, wo die Lernhilfe zu jeder Zeit zum Einsatz kommen kann und so bei jedem Blick darauf etwas hängen bleibt. Durch das stetige Wiederkauen sinkt die Materie langsam ins Langzeitgedächtnis.

Meine produktivsten Momente sind jene unmittelbar nach dem Aufwachen: ich blinzle über die Zeilen und präge mir das Gelesene, Gemalte mit ruhigem und noch kaum wach geküssten Geist ein, leise vor mich hin murmelnd mit geschlossenen Augen.