Der eine Satz, mein Game Changer

Immer wieder diese Trigger, immer wieder diese Momente im Leben, wo mich herausfordern, wo ich mich benachteiligt, nicht gesehen oder in irgendeiner Form negativ berührt fühle, so dass eine ganz starke Emotion sich über mich hermacht und ich ihr total ausgeliefert bin. Solche Momente kennt bestimmt jede und jeder von uns, aber wenn es besonders im beruflichen Kontext tagtäglich stattfindet, dann ist es für mich ein Zeichen, hier möchte etwas bearbeitet und „gesehen“ werden.

Und wie das Leben dann so oft spielt, hat es mir genau in dem richtigen Moment die wunderbare Coachin Elena Sedlmeyr geschickt, mit der ich meine sensiblen Punkte nun Schritt für Schritt angehen kann. Ein solcher Transformationsprozess kann sich über Wochen und Monate erstrecken und manchmal hat man das Gefühl, es geht nicht vorwärts und dann plötzlich höre ich einen Satz, der mir eine enorme Hilfe ist und meinen Blick auf alles verändert.

Alle, die wir auf unserer Reise sind und tagtäglich an uns arbeiten, kennen den Begriff des „inneren Kindes“ jenes Teils in uns, der durch negative Prägungen aus der Kindheit, die uns bis heute anhaften, vorherrschend ist. Diesen verletzten inneren Anteil in sich zu entdecken, zu verstehen, wie er entstanden ist und besonders achtsam und liebevoll mit ihm umzugehen, war für mich der erste Game Changer. Es ist sehr wohltuend, in Situationen, wo ich mich angegriffen fühle, mein inneres Kind zu trösten und es wertschätzend, aufbauend zu behandeln. Dies hilft mir enorm viel, meinen Schmerz liebevoll anzunehmen. Damit sich jedoch diese „Wunden“ schliessen, braucht es viel Übung und Geduld.

Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit, in einer wertzuschätzenden, sehr unterstützende Weise in diesen durchrüttelnden Momenten zu reagieren und da kommt „mein wichtigster Satz“ zum Zug.

Wie würde die erwachsene Ursula reagieren?

Wenn das innere Kind verletzt wird, dann reagieren wir auch so, wie wir es früher gelernt haben. Heute sind wir jedoch erwachsen und können dieses kindliche Empfinden mit viel Geduld und Achtsamkeit „überschreiben“ und mit unserem erwachsenen Blick drauf reagieren. Es ist nicht so einfach, probieren wir es aber immer und immer wieder und sind vor allem ganz achtsam und den besagten Momenten, so können wir eingreifen und mit erwachsenen Haltung reagieren.

Neulich bekam ich eine Mail, die mich sofort mitten im Inneren traft, weil sie eben, mein verletztes Inneres Kind berührte. Mir wurde sofort bewusst, was hier los war und sagte mir innerlich, „ich sehe Dich, ich sehe Deinen Schmerz“ und sprach mir liebevoll zu nahm auch diese starke Emotion an. In der Folge switchte ich sofort und fragte mich dann, „wie würde die erwachsene Ursula reagieren?“ Und ich merkte, dass die Mail aus meiner erwachsenen Warte überhaupt nicht schlimm oder wehtuend gemeint war, und es fühlte sich so leicht und schön an, mich selber aus der Tiefe zu holen.

Natürlich ist dies nicht jedes Mal grade von vorne rein möglich, denn Heilung braucht ihre Zeit und die damit verbundenen Emotionen dürfen daher auch nicht übergangen werden, aber im nächsten Schritt ist es einfach grossartig, sich selbst zu helfen.

Vielleicht fragst Du Dich, wie finde ich meine wirklichen Verletzungen aus der Kindheit wirklich heraus? Da kann ich Dir zwei Schritte raten. Mal zu schauen, ob Du ein bestimmtes Muster von Kränkungen in gewissen Momenten erkennen kannst. Schreibe Dir mal alle Situationen auf, die Dich triggern und schaue ob Du ein wiederkehrendes Schema feststellen kannst. Die andere Variante wäre, mit einer Coach, so habe ich es herausgefunden, Schritt für Schritt diesen Prägungen auf die Spur zu kommen.

Ich wünsche Dir viele spannende Momente in der Selbstreflexion und hoffe, dass Dir dieser Satz auch das Leben um einiges erleichtert kann.

Alles Liebe, Ursula